Kulturelles
Pfarrkirche St. Margarethen im Burgenland
Die Pfarrkirche ist die im Kern gotische Pfarrkirche. Das heutige Gebäude wurde 1516 fertiggestellt. Die barocke Kanzel aus Sandstein stammt aus dem Jahr 1795. Die Kirche wurde in den Jahren 1959/60 erweitert. Im Jahr 1991 Neugestaltung des Altarraumes.
Karner aus dem 14. Jahrhundert
Wenn auf Friedhöfen Platz für weitere Bestattungen geschaffen werden musste, wurde ein Beinhaus (Ossarium) angelegt. In Verbindung mit einer Friedhofskapelle wird das Beinhaus auch als Karner bezeichnet.
Auch der aus dem 14. Jahrhundert stammende frühgotische St. Margarethener Karner stellt eine solche Verbindung dar. Er steht auf dem bis 1783 genutzten Friedhof und war möglicherweise ursprünglich eine bereits aus dem Jahr 1276 vermutete kleine Kapelle, die der heiligen Margaretha geweiht war.
Pranger aus dem 17. Jahrhundert
Mit der (Wieder)Verleihung des Marktrechtes 1642 erhielt St. Margarethen nicht nur das Recht, zu bestimmten Zeiten einen Jahrmarkt abzuhalten, sondern auch das Recht, einen Pranger aufzustellen, Richter und Räte zu wählen und das Bürgerrecht verleihen zu dürfen.
Prangerstrafe
In dieser Zeit gab es im Wesentlichen drei Gruppen von Strafen: Ehren-, Leib- und Lebensstrafen. Ehrenstrafen zu verhängen war Aufgabe der „niederen Gerichtsbarkeit“, in diesem Fall also der Marktrichter.
"Strafwerkzeug" für die Ehrenstrafen war der Pranger, an den der Bestrafte gefesselt und öffentlich der Schande preisgegeben wurde. Passanten konnten den am Pranger Stehenden ausspotten, beschimpfen, mit Unrat bewerfen. Die öffentliche Schande, die der Verurteilte zu dulden hatte, diente zum einen als Strafe, zum andern aber auch als Abschreckung.
Die Prangerstrafe hatte den Verlust der Ehre zur Folge und erschwerte bzw. verunmöglichte im allgemeinen das Weiterleben in der örtlichen Gemeinschaft. Nicht selten folgte der Prangerstrafe auch die Ausweisung aus der Gemeinde.
Römersteinbruch St. Margarethen
Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist der Römersteinbruch, in dem auch heute noch St. Margarethener Kalksandstein abgebaut wird. Hier wurde unter anderem das Baumaterial für den Wiener Stephansdom, aber auch später zum Bau vieler Gebäude entlang der Wiener Ringstraße gewonnen.
Skulpturen beim Römersteinbruch
Opernfestspiele St. Margarethen:
Die weithin bekannten 'Opernfestspiele St. Margarethen' finden jährlich im Sommer im stillgelegten Teil des Steinbruchs statt.
Passionsspiele im Römersteinbruch:
Rund 450 Laienschauspieler und weitere 200 Mitarbeiter aus allen Alters- und Berufsschichten – vorwiegend aus St. Margarethen – führen im Römersteinbruch in 5-jährigem Intervall die 'Passionsspiele' auf. Im Jahre 1926 wurden in St. Margarethen zum ersten Mal Passionsspiele in einem Bauernhof dargestellt. Seit 1961 wird für die alle fünf Jahre stattfindende Aufführung die Naturkulisse des Römersteinbruchs genutzt. Im Jahre 2001 kamen an 20 Spieltagen insgesamt 70.000 Besucher. Mit dem Reinerlös der Aufführungen werden pfarrliche, soziale und missionarische Projekte unterstützt.